Tag 1: Bozen nach Maria Weissenstein
Wir treffen am frühen Vormittag in Bozen ein. Nach einem fakultativen Willkommenstrunk starten wir zur Seilbahn Kohlern mit jener wir die ersten Höhenmeter überwinden. Über Kohlern, Totes Moos und Deutschnofen erreichen wir am späten Nachmittag den Wallfahrtsort Maria Weissenstein.
Maria Weissenstein einer der bekanntesten Wallfahrtsorte in unserem Lande und geht auf 1553 zurück, als angeblich Maria dem Bergbauern Leonhard Weißensteiner erschien. Als Dank baute er eine Kapelle, in der man um Hilfe beten konnte.
Gehzeit ca. 6 Stunden, 17 km ↑ 1400 ↓ 180
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Unser erster Tag beginnt bei der Anreise mit einer kleinen Änderung, wo wir aus dem Pustertal mit dem Taxi zum Start nach Bozen anreisten. Der Grund dafür waren die Verspätungen an der Zuglinie Bruneck Franzensfeste. Die gesamte Gruppe wohlauf startet mit der Kohlerer Bahn um 9:15. Super Wanderwetter und Temperatur lassen es zu, dass wir zügig weiterkommen. Einkehr bei der Wirtschaft Schneiderwiesen und ein Glas Weißwein musste drinnen sein. Pünktlich um 13 Uhr trafen wir in Deutschnofen ein um das Mittagessen bei angenehmen Temperaturen vor dem Gasthaus einzunehmen. Über tolle Wanderwege erreichen wir um 16 Uhr Weißenstein. Ein SUPER erster Tag.
Tag 2: Maria Weissenstein nach Gfrill
Oberradein – Unterradein – Kaltenbrunn – Truden – Gampensattel - Ziss-Sattel – Weißensee.
Wir verlassen heute den Wallfahrtsort und haben den Blick zum Latemar, Rosengarten, Schlern und Weisshorn. Über den Reggelberg, rechts vorbei am Weisshorn passieren wir die bekannte Bletterbachschlucht. Nach Oberradein und Unterradein erreichen wir den tiefsten Punkt unserer heutigen Etappe Kaltenbrunn. Doch es bleibt uns nur wenig Zeit hier zu verweilen. Unser Weitermarsch nach Truden, den südlichsten Ort des deutschen Sprachgebietes welches vor 1000 Jahren von den Langobarden besiedelt wurde, und Trudner Horn weiter durch lichte Tannenwälder nach Gfrill unserer letzten Übernachtung in Südtirol.
Gehzeit ca. 9 Stunden, 25 km ↑ 750 ↓ 950
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Heute steht eine lange Etappe an. Leider ist das Frühstück erst kurz vor 8 Uhr möglich. Darum verzögert sich der Start um einiges. Bei angenehmen Temperaturen erreichen wir Oberradain. Hier treffen wir auf Anton aus Frankfurt der sich kurzerhand uns anschließt. Über Unterradain nach Kaltenbrunn (hier nur Getränkebar) treffen wir kurz vor 14 Uhr in Truden ein. Wir genehmigen uns eine kleines Mittagessen bis wir über tolle Wanderwege nach Gfrill weiter wandern. Kurz vor 18 Uhr treffen wir auch dort ein (8 Gehstunden). Die letzten 2 Stunden hatten wir leichten Nieselregen. Heitere gelöste Stimmung in der Unterkunft Fichtenholz mit einer super kulinarischen Küche. Wir kommen auch drauf dass Gfrill eine durchaus internationale Befoelkerung hat, und zudem aus dort der Bürgermeister für die Gemeinde Salurn kommt. Ja sogar zur späten Stunde hatten wir dann noch die Möglichkeit mit dem Bürgermeister anzustoßen.
Tag 3: Gfrill nach Cembra (ins Cembratal)
Bait del Tinoti - Valdònega Almen - Passo Pozmar - Rifugio Mariotti al Lago Santo – Fadana (Einkaufsmöglichkeit).
Heute werden wir ungern unsere Unterkunft verlassen, doch es bleibt uns keine andere Wahl. Doch die heutige Etappe ist bescheiden und mit viel Abstieg gekennzeichnet. Die Vegetation wechselt in Haselnusssträucher und Lärchen am Höhenrücken zwischen Cembra- und Etschtal. Am Lago Santo und dem Rifugio Mariotti besteht die Möglichkeit vor dem Abstieg nach Cembra eine Mittagspause einzulegen. In Cembra sollten wir die Pfarrkirche besuchen welche dem St. Peter geweiht ist. Sie stammt aus dem 12. Jahrh. mit drei- und vierbogigen romanischen Fenstern im Kirchturm. Das Innere ist fast zur Gänze mit Fresken ausgemalt. Vielleicht haben unsere „Brunnerischen“ ein passendes Lied im Rucksack?!
Gehzeit ca. 6 Stunden, 16 km ↑ 100 ↓ 800
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Natürlich beginnt diese Woche mit einem Regenmontag!! Schon gleich am Start mussten wir unsere Regenausrüstung auspacken. Bei meditativer Stimmung (Regen und wenig Möglichkeiten in die Tiefe des Etschtales zu blicken) erreichen wir kurz vor 14 Uhr den Lago Santo. Die Einkehr im dortigen Refugio Alb. Alpino war gerade recht um dann nach ca. 1 Stunde Gehzeit kurz vor 16 Uhr nach Cembra zu gelangen. Die letzten Meter zog ein Gewitter auf, doch nach kurzer Zeit brachen wiederum wärmende Sonnenstrahlen durch. Hier im Hotel Al Caminetto erreicht uns wieder Anton, welcher sich am Tag zuvor uns angeschlossen hat. Es mag wohl am Tag zuvor gelegen sein dass heute bereits um 21:30 Bettruhe einkehrt!
Tag 4: Cembra nach Rifugio Sette Selle (Fleimstaler Berge)
(Entscheidungstag)
Parlo – Quaras - La Centrale di Bedollo – Redebuspass - Regnana (auch Bar im Dorf) - Malga Stramaiolo - Passo del Campivel - Rifugio Tonini - Passo Val di Mattio - Passo Cagnon di Sopra - ∆ Monte Conca (2301) - ∆ Cima Palù (2261)- Passo di Palù o di Calamento - Passo dei Garofani.
Dieser Tag wird von uns alles abverlangen, da er mit 25km eine der längsten Abschnitte ist und zudem mit über 2000 Höhenmetern einiges zu überwinden ist. Allerdings wird diese Variante nur bei gutem Wetter genommen.
Nach der Ortschaft Parlo treffen wir auf die Erdpyramiden von Segonzano welche jenen von Ritten an Schönheit nichts nachstehen. Unser Weg verläuft auf der Straße nach Quaras, Marteri bis nach Regnana (auch Bar im Dorf). >> Entscheidung!
Sollte uns das Wetter hold sein, führt unser Weg weiter über die Alm Stramaiolo zum Rif. Tonini. Hier haben wir die Möglichkeit eine Stärkung einzunehmen. Über den Höhenweg erreichen wir am späten Nachmittag das Rifugio Sette Selle.
VARIANTE:
Nach Regnana wandern wir stetig auf der Straße nach Palù del Fersina. Ab hier führt der Weg hinauf zum Rifugio Sette Selle. Übernachtung umgeben von Mt. Slimber, Cima di Sette Selle, Mt. Conca.
Gehzeit ca. 10 Stunden, 25 km ↑ 2100 ↓ 750
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Heute erwartet uns die längste und anspruchsvollste Etappe. Das Wetter ist in der Früh noch wechselhaft. Mit stetigem Schritt durch die Weinberge von Cembra und Faver erreichen wir die Erdpyramiden von Segonzago. Durch das Labyrinth der Erdpyramiden weiter nach Centrale wo wir zu Mittag eintreffen. Wir können nicht anders als in der Bar an der Kreuzung mal kurz einkehren! Durch einen Geistesblitz haben wir die Möglichkeit bis zur Malga Stremaiolo (ca. 600 Höhenmeter) hochzukommen. Von hier wieder immer bergauf über Wanderwege zum Rif. Tonini. Kurzer Einkehr, sagt Theresia! Gesagt getan!!!
Ab hier stehen und noch anstrengende fast 4 Stunden Marsch mit etlichen Hunderten an Höhenmeter an. Starker Südwind, Regen und Nebel machen es uns nicht leicht. Trotz der widrigen Verhältnisse kommen wir kurz vor 18 Uhr kurz vor Einbruch der Dunkelheut im Rif. Sette Selle an. Tolle Wirtsleute versorgen uns reichhaltig bis wir spät das Matratzenlager aufsuchen. Alle unter einem Dach… im wahrsten Sinn des Wortes.
Tag 5: Rifugio Sette Selle nach Lèvico Terme (Valsugana)
Forcella di Cunella - Forcella del Lago(Seejoch) - Passo la Portella - ∆ Monte Gronlait (2383)- ∆ Monte Fravort (Bivacco) (2347) - ∆ Cima Panarotta (1969) - Vetriolo Terme.
Den heutigen Tag können wir ein wenig gemütlicher angehen, dennoch stehen einige Berggipfel auf unserer Marschroute. Die Kammwanderung mit stetigen auf und ab bis zur Weggabelung Lago Erdemolo und der gleichnamigen Schutzhütte. Doch unser weiterer Verlauf der Route führt uns über das Seejoch (Forcella del Lago) weiter zur Ortschaft Vetriolo Terme oberhalb von Lèvico Terme. Ab hier wird uns ein Taxi abholen und nach Lèvico bringen. Somit ersparen wir uns den über 5km und 1000 mH langen Abstieg. Die Knie werden es uns verdanken!
Die Termen von Lèvico beziehen ihre Heilquellen (Arsen-eisenhaltiges Wasser) aus Vetriolo. Am Caldonazzo- und Lèvico See gibt es gut eingerichtete Freibäder, Segel- und Motorbootverleihs.
Gehzeit ca. 7 Stunden, 21 km ↑ 1000 ↓ 1000
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Starker Regen in der Nacht.
Unsere geplante Route, die Kammwanderung müssen wir kurzerhand nach einer halben Stunde Aufstieg fallen lassen. Mit der Rückkehr zum Rifugio Sette Selle und der Ausweichroute haben wir zwar weniger Höhenmeter doch einen längeren Weg. Immer wieder Regen, Nebel und Kälte machen ein schnelles weiterkommen zunichte. Auch die km vom Vortag tragen einiges bei. Am Erdemolo See treffen wir wieder auf unsere geplante Route zum Passo del Lago und weiter bis zum Passo la Portella. Der Wegverlauf am Kamm entlang mit den Kriegsstellungen des 1. Weltkrieges wäre bei schönem Wetter gigantisch gewesen. Dennoch können wir bei diesem Wetter einiges erahnen was die Soldaten zur damaligen Zeit mitmachen mussten. Wieder sehen wir uns gezwungen die geplante Rote zu verlassen und den Abstieg anzutreten. Somit müssen wir den Monte Gronlait und den Monte Fravort links liegen lassen. Keinen Schritte aufwärts…kam es von hinter mir! Abstieg ins Valle della Portela bis La Bassa und weiter zur Malga Maso mit der dortigen Einkehr welche nicht fehlen durfte. Wir hatten Weiberwirtschaft und hier ist Männerwirtschaft angesagt. Eine tolle Hütte mit einem überaus begeisterten und engagierten Wirt. Trotz der fortgeschrittenen Zeit für ein Mittag. Die letzten 4,5 km bis Vetriolo Terme wurde in einer raschen Stunde zurückgelegt. Ab hier brachte und ein Shattlebus nach Levico zum Hotel. Kaum zu glauben dass es hier angenehme Mitte 20 Grad hat. Heute genießen wir die Zeit Abend in der Stadt. Wir müssen noch den Geburtstag von Ida feiern!
Heute hatten wir anstelle der angesagten 21km und 7 Stunden Gehzeit, nur 19,5km allerding 8 Stunden Gehzeit in den Füßen.
Tag 6: Lèvico Terme zur Malga Albi
Valsorda – Mattarello – Aldeno – Zobbio.
Heute verlassen wir die in den letzten Tagen gewohnten Markierungen des E5. Bereits am Morgen wird uns der Aufbruch schon ungewohnt vorkommen. Ab Valsorda beginnt unser Abstieg nach Mattarello im Etschtal südlich von Trient. Hier passieren wir die Etsch, Autobahn, Zug und gelangen auf die Gegenüberseite des Tales nach Aldeno. Es wird hier wohl allen eine Stärkung gut tun, bevor wir einen Ansteig von fast 1000m in Angriff nehmen müssen. Über Zobbio gelangen wir zur Malga Albi unterhalb des Cima Verde.
Gehzeit ca. 5,5 Stunden, 15 km ↑ 1100 ↓ 400
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Ja heute nach einem reichhaltigen Frühstück in der Thermenstadt Levico Terme mit überaus vielen Gästen aus Deutschland und Österreich, verlassen wir mit dem Bus einen Ort den viele zu einem Kuraufenthalt nutzen. Nur wir müssen weiter.
Ab Valsorda heißt es wieder auf Schusters Rappen geht’s weiter. Vorerst über einen alten vielleicht Kirchsteig hinunter ins Etschtal nach Mattarello. Es ziehen wieder Wolken auf welche nicht gutes verheißen. Auf der Straße nach Aldeno haben wir wieder leichten Regen. Aber auch der Verkehr dort ist nicht zu unterschätzen. So war der Schirm von Margareth knapp an einem Lkw vorbeigeschlitter. Wer wohl mehr erschrocken ist möchte ich nicht beurteilen. Ja zu Mittag in Aldeno mussten wir wieder eine Stärkung in einer Bar aufsuchen, bevor uns ein 1000 Höhenmeter Aufstieg bevorsteht. Diese 7km mit den vorher erwähnten Höhenmetern wurden in nicht mal 3 Stunden zurückgelegt. Bravo!!!
Die Malga Albi wurde von uns in Beschlag genommen. Sauna für jene welche heute noch zu wenig geschwitzt haben. Eine Wirtin (Liana) las unsere Wünsche von den Lippen ab, und verwöhnte uns mit einer reichhaltigen Küche und ausreichend Schnaps. Tolle Alm.
Tag 7: Malga Albi zum Rifugio Stivo
Cima Verde (2102) - Dosso D' Abramo (2140) - Cima Alta (1847) - Monte Stivo (2054).
Heute steigen wir auf zum Cima Verde und Cima D’ Abramo. Von dort aus haben wir einen prächtigen Blick. Über den langezogen Gebirgsrücken des Braccio Adamo, wandern wir stetig zu unserem Etappenziel des Rifugio Stivo welches noch auf 2000 Meter Meereshöhe liegt. Dort können wir unser Ziel unserer Wanderwoche in der Ferne ausmachen.
Gehzeit ca. 6,5 1500 ↓ 700
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Wir starten in der Früh wieder mit Nieselregen. Heute müssen wir diesen Weg weiter verfolgen. Der Aufstieg zum Cima Verde zögert sich. Wolkenkino, kleine Kletterpassagen mit Drahtseil wechseln den Aufstieg ab, ohne dass wir einen Blick in das darunterlegende Tal ausmachen können. Doch um Punkt 9 Uhr erreichen wir den Cima Verde mit 2102 m Höhe. Wir erspähen eine Gamsherde am darunter liegenden Hang. Weiter um dem D’ Abramo und den Monte Cornetto 2178m geht es ständig bergauf und bergab. Über den langen Gebirgsrücken des Braccio Adamo mit den Gipfeln La Becca, Palon, Cima Alta, kommen wir um 15 Uhr zum Sattel La Bassa Madonninia auf 1700m Höhe an. Hier steigen wir ab um unser Ziel in S. Barbara zu erreichen, da das Rifugio Stivo noch immer geschlossen ist. Nach weiteren 3 Stunden Abstieg erreichen wir unser Ziel in S. Barbara nach 22km und 10 Stunden Gehzeit. Doch soll es heute nicht genug sein! Stehen wir doch vor einem verschlossenen Hotel mit der Aufschrift URLAUB. Dieser hineinlegen der Betreiber des Hotel Genzanella kostete uns einige Nerven. Um einiges später konnten wir in der Nachbarortschaft Ronzo Chienis im Hotel Martinelli unser Quartier beziehen. Super Stimmung unseres letzten Abend der Wanderwoche.
Tag 8: Torbole, Rückfahrt nach Südtirol
Schivazappa - Doraile Tre Croci – Nago.
Heute haben wir noch einen langen Abstieg vor uns bevor wir unser Ziel erreichen. Das Ziel bereits vor Augen, den Gardasee vor uns steigen stetig ab.
Der Name Gardasee soll von einer alten Gottheit namens Benacus abstammen. Der Gardasee wurde durch den Rhätischen Gletscher in der vergangenen Eiszeit geformt, dessen Spuren man noch heute verfolgen kann. Er liegt auf 65 mH.
Am Nachmittag Rückfahrt von Torbole nach Südtirol, wo wir Abends ankommen.
Gehzeit ca. 4 Stunden, 11 km ↑ 0 ↓ 1900
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Aufbruch zum Ziel. Guten Fußes haben wir 11km bis Torbole. Sonnenschein, Olivenhaine, Bauern bei der Ernte…..das Ziel vor Augen.
Kurz nach 11 Uhr erreichen wir unser Ziel. S U P E R
Jetzt haben wir noch genügend Zeit uns ein gutes Mittag zukommen zu lassen. Bei einer guten Mahlzeit, ausreichend Wein werden Eindrücke der letzten gemeinsam erlebten Tage geteilt und diskutiert. Es ist einfach toll mit EUCH am Weg zu sein.